Mui Ne
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07.12.2006 Ankunft Mui Ne. Diesmal
können wir uns nicht aussuchen wo wir aussteigen wollen, sondern wir
werden direkt in einer Hotelanlage die wohl dem Busunternehmen
angeschlossen ist, abgesetzt. Schöne und billige Zimmer soll es geben
aber mir widerstrebt dieses Geschäftsgebaren. Wir nehmen uns nicht mal
die Zeit ein Zimmer zu begutachten, so verlassen wir so schnell wie
möglich das Gelände. Die Straße, an der sich die ganzen Hotels und
Guesthäuser befinden, liegt außerhalb von Mui Ne und ist ca 6-7km lang.
Da wir uns ziemlich am Anfang befinden, ist nun guter Rat teuer. Unser
netter Guesthousebetreiber von Da Lat hat mir die Visitenkarte eines
Resorts mitgegeben das sehr schön sein soll. Kurz enstchlossen rufen wir
über unsere vietnamesische Sim Karte im selbigen an und erkundigen uns
nach einem Zimmer und einem Pickup. Kein Problem, beides gibt es, wir
sollen nur 10 min warten, und so nutzen wir die Zeit und gehen im
gegenüberliegenden Restaurant erst mal was trinken. Wir werden von zwei
Mopeds abgeholt, anfangs bin ich ein bisschen skeptisch, ob wir und unser
Gepäck da auch drauf passen, aber eigentlich hätte ich es besser wissen
müssen, dass das gar kein Problem ist. Hier wird man ständig mit
solchen Bildern konfrontiert, von unzähligen Mopedfahrer, die schier
unglaubliches transportieren und die teilweise mehr dem Job eines LKW-Fahrers nach gehen. Vom Kleiderschrank, über meterlange Bambus und
Eisenstangen, teilweise schaut nur noch der Kopf des Fahrers heraus.
Faszinierend und unglaublich, was ein so kleines Moped für ein
universellen Gefährt sein kann. Ca 5 min dauert die Fahrt, dann erreichen
wir das Resort. Leider ist nur noch ein Zimmer frei, soll 25$ kosten, was
nicht besonders viel für Mui Ne ist, aber es gefällt uns nicht. Mir
schwebt ein kleiner sauberer Bungalow vor, direkt am Strand, mit
Möglichkeit unsere Hängematte zu spannen, so dass mein Schatz in Ruhe
ihre Grippe auskurieren kann. Pläne für Mui Ne haben wir keine, und auch
den Besuch von Phu Quoc, der südlichsten Insel Vietnams mit
angeblich den schönsten Stränden haben wir gecancelt. Da wir in diesem
Resort kein passendes Zimmer bekommen, frag ich die nette Dame an der
Rezeption wieviel ich für den Pickup zu bezahlen habe, und sie antwortet
lächelnd, dass er nichts kostet. Eine kleine nette Geste, unerwartet,
aber um so mehr weiß ich es zu würdigen. Außerdem dürfen wir unser
Gepäck hier lassen bis wir was passendes gefunden haben. So machen wir
uns zu Fuß auf um eine Unterkunft zu finden die unseren Vorstellungen
entspricht. Nach ca. 15 min treffen wir auf das Indochina Dreams, von
dem uns ein anderer Traveller am Frühstückstisch in Da Lat erzählt hat.
Die Bungalow´s sind mit allem Komfort den wir uns wünschen ausgestattet
und kosten auch "nur" 25 US$ incl. Frühstück. Prima die Suche
hat ein Ende und ich kann meinen geschundenen Körper die ersehnte Pause
gönnen. Die nächste Tagen bewegen wir uns kaum, außer zum Strand in die
Hängematte oder ins Restaurant zum Essen. Dort lernen wir auch Quinn den
Besitzer des Indochina´s kennen. Er ist vietnamesischer Kanadier (einer
der vielen Boatpeople von 1979) die wieder zurück nach Vietnam gekommen
sind. Das heißt, er hat keinen vietnamesischen Pass sondern muss auch
jährlich sein Business-Visa beantragen, was allerdings kein Problem ist.
Außerdem führt er in Saigon eine angesehene Augenklinik , und betreibt
hier seine Anlage mehr oder weniger zum Vergnügen. Das das so ist,
erkennt man auch unschwer an der Art und Weise wie er sein Grundstück
aufgeteilt hat.2/3 nutzt er für sich alleine 1/3 ist seinen Gästen
zugänglich und dass auch nur weil die Regierung in dazu gezwungen hat.
Schließlich hat er ja hier am Strand von Mui Ne Businessland erworben,
also muss er auch ein Business betreiben. Kurzerhand hat er in die eine
Ecke seines Grundstücks 5 Bungalows draufgestellt. So pendelt er in
Wochenabständen von Saigon nach Mui Ne um sich zu erholen, und freut sich
auch wieder darauf in Saigon seinem Job nach zu gehen, da man hier
scheinbar nach seiner Aussage "crazy" wird wenn man sich
permanent aufhält. Ja crazy ist wohl der richtige Ausdruck um Paul,
Stephan und John zu beschreiben. Paul ein Deutscher der mit einer
Vietnamesin verheiratet ist, John ein Australier, der ein Café und eine
Kneipe in Mui Ne betreibt und Stephan ein Franzose der nix macht, er
besitzt zwar auf der anderen Straßenseite ein kleines Häuschen, aber er
geht keinem Business nach. Scheinbar ist er der ungeliebte Sohn, einer
französischen Familie und wie wir erfahren schicken sie im monatlich
Geld, nur damit er nicht wieder zurückkommt. Aber eins haben sie alle
gemeinsam, alle sind so im Alter zwischen 40-50, und alle sind sie auf
ihre Art fertig. Paul, dem hier alles einfach erscheint, und der mit
seinem Marihuanapfeifchen in der Hand richtig ins Schwärmen kommt, wie
easy es ist in Vietnam ein Business zu betreiben. Willy, erzählt uns dann
unter 4 Augen eine andere Geschichte, klar ist es für Paul einfach aber
nur aufgrund seiner vietnamesischen Ehefrau, die sehr geschäftstüchtig
ist und die scheinbar Verwandte und Kontakte bis hin in die höheren
Regierungspositionen vorweisen kann. Er tut sich dagegen schwerer, mit
seiner deutschen Frau und seinem Sohn lebt er in Saigon. Auch er pendelt
wie Quinn zwischen Saigon und Mui Ne hin und her, da auch er hier
verschiedene Sachen am laufen hat, wie zum Bsp. einem Motoradverleih, aber
er darf noch nicht seinem Hauptgeschäft nachgehen. Dem Baugewerbe, bzw.
Häuser im westlichen Standard zu bauen um sie dann an deutsche
Rechtsanwälte und Doktoren zu verkaufen. Dafür fehle ihm der Titel eines
Ingenieurs, dieser brauche er unbedingt, in Thailand zum Vergleich sei das
alles kein Problem gewesen. Außerdem klagt er uns sein Leid, wie
langwierig und wieviel Lehrgeld man hier bezahlt, bis man das erreicht was
man will. So spielen sie mit Quinn, der der Nüchternste von allen ist,
Poolbillard und saufen sich Tag für Tag die Hucke voll. Und da gibt es noch Quinn´s namenlose Hundebande, Mama, Papa und 3 Puppyies die wir natürlich gleich ins Herz geschlossen haben und jetzt auch alle Namen haben :-). Am dritten Tag geht es mir endlich besser und wir mieten uns von der Straße weg ein Moped, um die Dünen und die rote Sandschlucht zu besuchen. Ok, 5 Tage Strand sind genug, außerdem läuft uns die Zeit davon. Unsere letzte Station soll Saigon (Ho Chi Minh City) sein, die größte Millionenmetropole die Vietnam vorweisen kann. Und es soll nach Aussagen Vieler die wir auf unserem Weg von Nord nach Süd getroffen haben, noch chaotischer und hektischer sein wie Hanoi. Uns graust es jetzt schon, aber ein Besuch Vietnams ohne Saigon gesehen zu haben, ist wahrscheinlich wie sich Asien ohne Reis vorzustellen. Zweieinhalb Tage planen wir ein, und dann soll es per Boot durch das Mekong Delta hinauf nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodscha gehen. Per Zug geht die Fahrt von Phan Thiet, das 10 km von Mui Ne entfernt liegt auf die 180km lange Strecke. Abfahrtszeit: 14.00 Ankunft in Saigon 18.42 Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit 38 km/h |
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