Nha Trang und Da Lat
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Nha Trang erweist sich mehr oder
weniger als Enttäuschung. Aus baden, sonnen wird nichts. Die Beach ist
zwar vorhanden, aber der Wellengang ist so extrem, dass sich keiner rein
traut. Alles hier ist auf den Tourismus ausgelegt, was wir unweigerlich an
der Vielzahl an Restaurants, Bars, Cafes und an den Preisen entnehmen
können. Den ersten Tag mieten wir uns wieder mal ein Moped um die
Sehenswürdigkeiten zu erkunden, es gibt nicht all zu viele, unter anderem
den weißen Buddha, einige alte Cham Tower und ein Mineralbad mit heißen
Quellen. Dem letzteren statten wir einen ausgiebigen Besuch ab, und nach
einem Schlammbad, baden in den heißen Quellen geht unser erster Tag zu
Ende. Nicht ganz, auf der Heimfahrt entdecken wir in der Nähe des
Strandes ein Cafe, das von zwei deutschen Brüdern bewirtschaftet wird.
Aufgefallen ist es uns aber durch den Duft, den man bis auf die Straße
wahrnehmen kann. Es riecht ungemein nach frischen Waffeln, und es ist im
Besitz einer richtigen Kaffeemaschine, was wir allerdings erst wahrnehmen
als wir die Menükarte studieren. Der 2te Tag beginnt mit Regen und
heftigem Wind, der Taifun Durian ist angesagt. Diese Info erhalten wir über
den Fernseher der in unserem Zimmer steht und nicht etwa über das
Hotelpersonal. Als wir das Hotel morgens verlassen um bei den Deutschen
frühstücken zu gehen, hören wir nur das Statement, take care, very
stormy. Ok, es sind nur die Vorboten des Taifuns, aber was uns sofort
auffällt, 80% der Geschäfte , Restaurants und Bars haben geschlossen.
Außerdem sind die Straßen die tags zuvor voller Leben waren
menschenleer. Das wird unser Maßstab, so dass wir kurzerhand
beschließen, den Mittagsbus nach Da Lat zu nehmen, sollte noch einer
gehen. Zuerst heißt es nein, "everything is closed" aber wir
haben Glück, um 13.00 fährt noch ein Minibus, so dass wir vor
dem Zentrum des Taifuns, das nach verschiedenen Aussagen für 16.00
angesagt ist entfliehen können. Da Lat im Süden ist
wahrscheinlich das Pandon zu Sa Pa im Norden. Landeinwärts auf ca. 1600m
gelegen erweist es sich als schöner Luftkurort, umsäumt von einer
herrlichen Landschaft. Allerdings der Weg dorthin führt durch unzählige
Schlaglöcher, und wir beide sind heil froh, dass wir die großen
Entfernungen in Vietnam bis weilen mit dem Zug zurück gelegt haben. Bus
fahren, ist eine Katastrophe, zu mindestens gilt das für diese Strecke. Für ca. 240 km benötigen wir
über 5 Stunden.
Es ist schon dunkel und es regnet als wir Da Lat erreichen. Zudem ist es
Schweinekalt, zu mindestens fühlt es sich so an. Unser Busfahrer läßt
uns vor dem Hotel aussteigen, welches wir zuvor im Reiseführer ausgesucht
haben. Diesmal haben wir Pech, alles ausgebucht. Kaum dass wir aus dem Bus
draussen sind werden wir auch schon von einem Mopedfahrer
angesprochen der der Gruppe der Easy Rider angehört. Diese wiederum ist
hier in Da Lat eine Moped Guide Truppe, die Touren vermittelt. Ich hab noch
keine Unterkunft aber ich soll vollbepackt wie ich bin, in seinem Tagebuch
oder wie immer man das auch bezeichnen kann, mitten auf der Straße die Eintragungen lesen, die
ehemalige Touris hinterlassen haben. Mich friert es, es regnet, und
ich wünsch ihn weiß Gott wohin. Aber ich tu ihm den Gefallen in der Hoffnung in
endlich los zu werden, aber als Dank dafür erweist er sich auf seine Art
als hilfreich, indem er uns zu einem Hotel in der näheren Umgebung
führt. Natürlich nicht ganz selbstlos, er läßt nicht locker bis wir
für den nächsten Tag gegen 11.00 in der Früh mit ihm einen Termin
ausmachen um über die Touren zu reden. Auch das ein Maßstab für die
Zähigkeit dieses Volkes. Auch der zweite Tag in Da Lat ist durch Regen
geprägt, und wir wollen uns ein anderes Guesthouse suchen. Das Zimmer der
letzten Nacht ist zwar riesen groß, in Reihe stehen 3 Doppelbetten,
so dass wir aussuchen können in welchem wir schlafen wollen, aber die
Bettwäsche ist total ätzend. Mein Schatz fühlt sich nicht wohl, und was
unsere Entscheidung noch mehr beeinflußt, im Preis ist kein Frühstück
enthalten. Am Abend zuvor, haben wir uns nach dem einchecken noch auf die
Suche nach was Eßbarem begeben und sind dabei auf das Dreams Guesthouse
das relativ neu ist und gleich um die Ecke liegt gestoßen. Natürlich
haben wir nachgefragt aber an diesem Abend ist es schon ausgebucht.
Nettes Guesthouse, sehr schöne Zimmer, das von einem älteren sehr
freundlichen Ehepaar betrieben wird und wo es Frühstücksbuffet geben
soll, welches im Preis der Zimmer inbegriffen ist. Wir können zwar nicht
buchen aber wir dürfen zum Frühstück kommen, und es soll ein Zimmer
frei werden. So stehen wir pünktlich gegen 10.00 in der früh vor dem
Dreams in der Hoffnung das wir nicht noch ein Nacht länger in der
ätzenden Bettwäsche verbringen müßen, Zuerst bekommen wir ein super
leckeres und vielfältiges Frühstück serviert, das der Hausherr persönlich für
uns zubereitet und anschließend das erhoffte Zimmer. Nichts wie zurück,
Gepäck holen, auschecken und umziehen. Schließlich ist es schon 11.30
und die Zeit zum auschecken drängt. Aber es ist kein Problem, auch hier
sind die Betreiber sehr nett, allerdings bekommen wir zu hören, dass der
nette Mensch der uns am Abend zuvor seine Touren angepriesen hat, eine
halbe Stunde auf uns gewartet hat. Normalerweise hätte mich ein
schlechtes Gewissen beschlichen, aber in diesem Fall keine Spur davon. Die
Touren wären eh nicht in Frage gekommen, da sie erstens absolut
überteuert sind und zweitens Angesichts des schlechten und kalten Wetters
es keinen Spaß macht den Tag auf dem Rücksitz eines Mopeds zu verbringen,
was wiederum und da bin ich mir sicher unseren netten Mopedguidemenschen
weniger interessiert hätte. Trotz Regen erkunden wir aber zu Fuß die Altstadt von Da Lat,
schlendern über den Markt, ziehen uns aber recht schnell in ein nettes
Straßencafe zurück um uns aufzuwärmen. Cafe mit Rum ist angesagt
und fast kommt schon so was wie Christkindlsmarktstimmung in uns auf.
Wäre an der nächsten Straßenecke jemand mit einem Topf voller Glühwein
gestanden, die Stimmung wäre perfekt gewesen. Allerdings fordert das
kalte Wetter hier seinen Tribut. Angie zieht sich eine Erkältung zu
mit allem drum und dran. Und der dritte Tag verschlimmert das Ganze noch.
Das Wetter bessert sich, die Sonne scheint am Morgen und mit Hilfe unseres
netten Guesthousebetreibers mieten wir uns ein Moped um die Gegend rund um
Da Lat zu erkunden. Die Quittung bekommt Angie am Abend serviert, ihre
Erkältung verschlechtert sich zusehends so dass wir beschließen unsere
Zelte hier abzubrechen um in wärmere Gefilde zu gehen. Unser
nächstes Ziel soll das touristische Mui Ne sein, Beach, sonnen und Grippe
auskurieren. Den Bus der am darauf folgenden Morgen gegen 8.00 geht,
organisiert uns unser Guesthousebetreiber, so dass wir direkt vor dem
Guesthouse abgeholt werden. Und so geht es nach einem letzten ausgiebigen
Frühstück über geteerte und ungeteerte Straßenabschnitte, über
unzählige Schlaglöcher, durch eine wunderschöne Landschaft hinunter an
die Küste.
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