Sa Pa oder das Dach Vietnams

 

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gegen 6 Uhr in der Früh, nach 10 stündiger Zugfahrt und nachdem 300km hinter uns haben erreichen wir Lao Cai. Von hier sind es noch 40 km nach Sa Pa das auf ca. 1600 m über Meereshöhe liegt. Wir sind müde, da wir schlecht oder gar nicht geschlafen haben und so nehmen wir die letzten 40 km mit dem Bus nur Bruchstückweise wahr. Die Fahrt  dauert ca. 1 Stunde über teilweise holprige Straßenabschnitte. Endlich in Sa Pa angekommen ist unser erster Gedanke, einen guten Kaffee und was zwischen die Kiemen. Unser Guide erwartet uns am Hotel, teilt uns mit dass wir gleich ins Restaurant können und gegen 10.00 wir uns alle wieder an der Rezeption treffen. Sa Pa - in Deutschland würde man es Luftkurort nennen. Die Landschaft wirklich wunderschön, es ist relativ frisch hier wenn die Sonne hinter den Wolken verschwindet, aber angenehm warm sobald sie wieder hervor lugt. Unsere erste Tour sieht eine 12km lange Wanderung durch verschiedene Dörfer , der ethnischen Minderheiten Thai, Muong sowie Hmong vor. Auf deutsch gesagt, besichtigen wir verschiedene Bergdörfer, und bekommen einen Einblick in deren ärmlich anmutendes Alltagsleben. Schon zu Beginn unserer Wanderung werden wir von Hmongmädchen begleitet, die sehr gute Englischkenntnisse haben und somit eine nette Unterhaltung zustande kommt. Wir genießen Ihre Gesellschaft, sind uns aber nicht sicher ob und was sie im Schilde führen. Die Landschaft ist atemberaubend schön, sanfte Hügel, hohe Berge (Fan Si Pan 3150m), Gemüsegarten und Reisterrassen säumen die Landschaft. Unser Guide lässt diesmal zu wünschen übrig, seine Englischkenntnisse sind ok, aber seine Aussprache macht uns zu schaffen (auch den Australiern) und wir verstehen somit nicht mal die Hälfte von dem was er erzählt. Die Tour ist ziemlich abgedroschen, auf den üblichen Touristenpfaden werden durch die Landschaft geführt. Leider ist ein "anderes" hinkommen sehr geld- und zeitaufwendig. SCHADE! Die Hmongmädchen erweisen sich als tüchtige Verkäuferinnen. Wie wir später vom Guide erfahren gehen sie weniger gerne zu Schule, stattdessen versuchen sie herzerweichend ihre Souvenir´s an die Touristen zu verkaufen. Ein permanentes "buy it from me" schallt uns in den Ohren. Auch wir sind im Zweifel und es fällt schwer den flehenden Kinderaugen stand zu halten, aber auf der anderen Seite wollen wir dieses Geschäftsgebahren nicht unterstützen, da sie ja nur Werkzeug sind. Schauobjekt einer besonderen Spezies die Tag für Tag hunderten von Touristen ausgesetzt werden. Sie sind die Verlierer, denn das große Geld machen die geschäftstüchtigen Hotel- Restaurantbesitzer und die Tourenverkäufer. Natürlich können wir das Rad der Zeit nicht aufhalten, aber wir wollen nicht noch mehr Beitrag dazu leisten. Eine Landschaft zu vermarkten ist eine Sache, aber am Existenzminimum nagende Minderheiten eine Andere. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir die Tour nach Sa Pa auf eigene Faust unternommen, auch wenn sie uns teurer gekommen wäre. Der große Vorteil an solchen Touren ist, dass man zwangsläufig mit anderen Travellern in Kontakt kommt, und seine Erfahrungen austauschen kann. Der 2te Tag sieht eine kurze Wanderung über Reisfelder und Gemüsegärten hinunter ins Tal zu einem Wasserfall vor, danach haben wir 4 Stunden Zeit Sa Pa Town für uns zu erkunden. Heute ist Markttag und Busweise werden die Touristen angekarrt. So ist es nicht verwunderlich, dass wir uns umgehend auf eine ruhige Terrasse eines Restaurants verziehen, von der wir einen herrlichem Blick auf das vor uns liegende Tal und den dahinter liegenden Berg (Fan Si Pan) haben. Gegen 17.00 geht der Bus zurück nach Lao Cai, und gegen 21.00 der Zug nach Hanoi.